Du wirst in deinem Erwachsenenleben ca. 25.000 Morgende aufwachen – ein paar mehr oder weniger.
Laut einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation und Wikipedia ist die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland 80 – 81 Jahre alt. Die höchste Lebenserwartung haben die Menschen in Monaco mit 89,52 Jahren, die geringste Lebenserwartung im afrikanischen Land Tschad mit 49,81 Jahren (Stand 2015). Die bisher ältesten Menschen erreichten ein Lebensalter von knapp über 120 Jahren.
Hier eine interaktive Skala zur Lebenserwartung:
Wenn wir nun eine durchschnittliche Lebenserwartung von 86 Jahren verwenden und davon ausgehen, dass dein Erwachsensein mit 18 Jahren beginnt, dann hast du als Erwachsener etwa 68 Jahre. (86 – 18 = 68) Im Durchschnitt vielleicht etwas weniger oder ein bisschen mehr, wenn du Glück hast.
(68 Jahre als Erwachsene*r) x (365 Tage pro Jahr) = 24,820 Tage.
25.000 Morgende.
In Deinem Erwachsenenleben kannst Du also 25.000 Mal die Augen öffnen, dich dem Tag stellen und entscheiden, was als Nächstes zu tun ist. Ich weiß nicht, wie es Dir bei dem Gedanken geht, aber ich habe viele dieser Morgen vergehen lassen, und an bestimmte Jahre kann ich mich teilweise nicht einmal mehr erinnern, also was genau passierte.
Als ich das begriff, dachte ich darüber nach, wie ich eine bessere Morgenroutine entwickeln könnte. Ich muss noch viel lernen, aber hier sind einige Strategien, mit denen Du das Beste aus Deinen 25.000 Morgen herausholen kannst.
8 Möglichkeiten, das Beste aus Deinem Morgen herauszuholen
Hier sind die Strategien, die ich an mir selber, aber auch an großen Meistern unserer heutigen Zeit recherchiert habe, und die sich als am effektivsten erwiesen haben, um das Beste aus Deinem Morgen herauszuholen.
1. Verwalte Deine Energie, nicht Deine Zeit
Wenn Du dir einen Moment Zeit nimmst um darüber nachzudenken, wirst Du wahrscheinlich feststellen, dass Du bestimmte Aufgaben zu bestimmten Zeiten besser erledigen kannst, stimmts? Zum Beispiel ist meine kreative Energie am Morgen am höchsten, deshalb versuche ich die Dinge, die mir vom Denken her am Wichtigsten sind gleich am Morgen einzuplanen, wenn ich noch frisch bin. Was den Sport anbetrifft trainiere ich am liebsten ganz in der Früh Ashtanga Yoga. Das gibt mir positive Energie für den gesamten Tag.
Übung: Welche Art von Energie verspürst Du am Morgen? Für welche Aufgabe ist diese Energie am besten geeignet?
2. Bereite den Tag am Abend zuvor schon vor
Auch wenn Du das nicht jeden Abend hin kriegst, versuche es einfach mal: Verbringe jeden Abend ein paar Minuten damit, Deine Aufgabenliste für morgen zu organisieren. Wenn Du es richtig machst, skizzierst Du einen Art Blueprint für den folgenden Tag, mit einer kurzen Liste der wichtigsten Aufgaben, die Du erledigen möchtest. Es dauert 10 Minuten am Abend und spart Dir evtl. 3 Stunden am nächsten Tag ein.
Übung: Nehme Dir jeden Abend 10 Minuten um deine Aufgabenliste zu erstellen. Übrigens, viele organisierte Menschen kreieren so eine super Liste 1 x in der Woche, zum Beispiel am Wochenende, und planen so die gesamte Woche vor.
3. Öffne keine E-Mails bis zum Mittag
Klingt einfach, niemand macht es. Ich brauchte eine Weile, um den Drang, meinen privaten Posteingang zu öffnen, zu überwinden, aber irgendwann wurde mir klar, dass alles ein paar Stunden warten kann. Niemand wird dich per E-Mail über einen echten Notfall (Tod in der Familie usw.) informieren.
Übung: Lasse Deine E-Mails in den ersten Stunden des Tages in Ruhe. Nutze den Morgen, um das zu tun, was dir wirklich wichtig ist, anstatt auf das zu reagieren, was “dringend” ist.
4. Schalte Dein Mobil Telefon aus und lasse es in einem anderen Raum
Oder auf dem Schreibtisch eines Kollegen. Oder lege es zumindest an einem Ort ab wo es außer Sicht ist. Dadurch wird der Drang nach Textnachrichten, Facebook, Twitter usw. beseitigt. Diese einfache Strategie eliminiert die Wahrscheinlichkeit, dass Du in einen Modus halber Arbeit rutschst, wo Du Zeit verlierst, weil Du Deine Aufmerksamkeit auf bedeutungslose Dinge verteilst.
Übung: Schalte Dein Wi-Fi und Deine Mobile Data des Handys auf „aus“. Beobachte Dich und deine Energie während dieser Zeit. Kannst du konzentrierter arbeiten?
5. Arbeite an einem für dich angenehm kühlen Ort
Hast du jemals bemerkt, wie Du dich in einem überhitzten Raum benommen und träge fühlst? Vor allem jetzt in der Winterzeit neigen wir dazu die Heizung voll aufzudrehen – und das macht müde. Ich reise oft nach Indien u.a. um mich auszuklinken und z.B. an einem neuen Drehbuch oder Konzept für einen Film zu schreiben. Im Süden Indiens wird es ab März/April richtig schwül und heiß. So schön es dort ist, aber beim Arbeiten und um konzentriert denken zu können, ziehe ich mich dann gerne in einen AC Raum zurück, oder einfach irgendwohin wo es kühler ist. Das Verringern der Temperatur ist eine einfache Möglichkeit, Körper und Geist zu fokussieren.
Übung: Schalte die Heizung etwas runter, wenn Du konzentriert arbeiten- und wichtige Dinge erledigen willst.
6. Setze dich hin, stehe auf. Lache. Atme
Dein Gehirn braucht 25 % mehr Sauerstoff als Deine anderen Körperorgane um optimal zu funktionieren. Deine Lungen müssen sich ausdehnen und zusammenziehen können um Deinen Körper mit Sauerstoff zu füllen. Die meisten Leute sitzen gebückt, starren auf einen Bildschirm und tippen. Wenn Du gebeugt sitzt, ist Deine Brust kollabiert und Dein Zwerchfell drückt gegen den Boden Deiner Lunge, was Dich behindert leicht und tief zu atmen. Sitze also erst einmal gerade oder stehe auf und Du wirst feststellen, dass Du schon dadurch leichter und vollständiger atmen kannst. Dadurch bekommt Dein Gehirn mehr Sauerstoff und Du kannst Dich besser konzentrieren.
(Kleiner Tipp: Beim Sitzen lege ich gerne ein Kissen in meinen Rücken. Dies verhindert, dass sich mein unterer Rücken rundet, was mich aufrecht hält. Oder setze dich auf einen Sitzball).
Übung: Gehe kurz an die frische Luft, atme tief ein und lache richtig lauthals mit Hilfe des Zwerchfells. HA HA Haaa HO HO Hooo…. Probier es einfach mal! Das habe ich aus meiner PRANA LACH YOGA Ausbildung in Indien vom Meister Dr. Madan Kataria gelernt: Lachen generiert Sauerstoff weil du tief einatmest bevor du prustend lachend ausatmest. Lachen setzt u.a. Endorphine im Gehirn frei, die sogenannten Glückshormone :-). Mach das einfach mal ein paar Minuten, auch wenn es sich seltsam aufgesetzt anfühlt, nimm es als Übung an. Wie fühlst du Dich danach?
7. Esse als Belohnung für hartes Arbeiten
Das klingt seltsam oder? Ich praktiziere das intermittierende Fasten (Flexifasten), was bedeutet, dass ich jeden Tag um die Mittagszeit meine erste Mahlzeit einnehme. Wenn ich vom Ashtanga am frühen Morgen nach hause komme, gibt es Tee (bei mir Chai, weil ich Indien so liebe;-), aber sonst erst mal nichts anderes. Es gibt viele gesundheitliche Vorteile für das intermittierende Fasten (mehr Information hier). Aber Gesundheit ist nur ein Teil des Puzzles. Diese Art des achtsamen Essens bietet sich für mich an, weil ich dadurch mehr aus meinem Tag herausholen kann. Mit dem intermittierenden Fasten vergeude ich nicht jeden Morgen eine Stunde, um herauszufinden, was man zum Frühstück essen, kochen und aufräumen muss. Stattdessen benutze ich meinen Morgen, um an Dingen zu arbeiten, die mir wichtig sind. Dann esse ich gutes, gesundes Essen und auch mal große Mahlzeiten als Belohnung für mein konstantes Arbeiten.
Übung: Probiere mal Flexifasten aus.
8. Entwickele Deine eigene “Pre-Game-Routine”, um den Tag zu beginnen
Meine Morgenroutine beginnt mit einer kurzen Meditation, dann Zähnputzen mit Kokosöl. Aufgrund seiner antibkteriellen Eigenschaften eignet sich Kokosöl super zum Reinigen der Zähne. Man kann damit auch gut das Ölziehen aus dem Ayurveda durchführen (mehr Info hier). Dann trinke ich gewöhnlich 3 Gläser warmes Wasser mit etwas Zitrone.
Du solltest ebenso eine Sequenz haben, mit der Du Dein Morgenritual beginnst. Diese winzige Routine signalisiert Deinem Gehirn, dass es an der Zeit ist, in den Arbeits- oder Übungsmodus zu wechseln oder in welchem Modus Du dich gerade bringen möchtest, um Deine Aufgabe für den Tag zu erfüllen. Diese spannende „Pre-Game-Routine“ verhilft Dir u.a. Motivation zu finden um Dinge zu erledigen, selbst wenn Du keine Lust darauf hast.
Übung: Erstelle Deine ganz eigene Pre-Game-Roiutine”.
25.000 Morgen: Die Kraft Deiner Morgenroutine
So wie es selten jemandem gelingt, über Nacht Erfolg zu haben, zerbröckelt unser Leben auch nicht einfach so über Nacht. Die meisten unproduktiven oder ungesunden Verhaltensweisen sind das Ergebnis langsamer, schrittweiser Entscheidungen im Leben, die zu schlechten Gewohnheiten führen. Ein verschwendeter Morgen hier. Ein unproduktiver Morgen dort.
Die gute Nachricht ist, dass außergewöhnliche Ergebnisse auch das Ergebnis konsequenter täglicher Entscheidungen sind. Nirgends trifft dies mehr zu als bei Deiner Morgenroutine. Die Art und Weise, wie Du Deinen Tag beginnst, ist oft die Art, wie Du ihn beendest.
Love All ways,
Dany