WAS SER BEW EGT

In der Woche vom 6.9. – 10.09. fand in Wien die Ausstellung “WAS SER BEW EGT” statt, bei welcher ich zusammen mit 7 Künstlern teilnahm. “Was sehr bewegend” war, waren die Arbeiten und Geschichten von Künstlern aus Syrien, Jordanien und Palästina. Für viele dieser Künstler ist Wasser nicht nur ein Arbeitsmittel, sondern auch das Schicksalselement ihrer Flucht nach Europa.
Auch das hat die Ausstellung vermittelt.

Ich habe meine fotografische Arbeit “Watergames” genannt – eine Serie von 7 Bildpaaren, welche Menschen am Strand in Indien zeigen. Die gesamt 14 Fotografien spiegeln sich exakt in der horizontalen Achse und erzeugen so einen magischen Moment aus einer scheinbar alltäglich Situation. Wie auf einer Bühne spiegeln sich die Silhouetten im Gegenlicht zu bizarren Symmetrien, und jede einzelne Person wird unwissend zum Teil eines geordneten Ganzen – eines optischen Spiels, welches der Akteur selbst nicht sehen kann, da er selbst daran teilnimmt. So ähnlich wie im wirklichen Spiel des Lebens. Der externe Standpunkt ermöglicht eine andere Sichtweise, den Blick auf ein Oben und Unten, auf Wirklichkeit und Illusion, im übertragenen Sinn auf die Dualität allen Seins als Prinzip unserer Existenz. Ein scheinbar verborgener Teil wird sichtbar – sei es unsere Schattenseite, unsere Selbstreflexion, unsere Ich-Vorstellung oder einfach der unbekannte mystische Teil unseres Seins – mal klar und deutlich und mal durch Wellen verschleiert und abstrahiert. Die wahrhaftige Selbsterkenntnis braucht diese Betrachtung, und Bodhi, die Erleuchtung ist diese komplette Sichtweise, ein Ort in und außerhalb von uns – ein objektiver “göttlicher Blick” auf das Ganze.

Wenn man die Bilderfolge aus der Ferne im Zusammenhang sieht, entsteht der Eindruck eines imaginären Graphen – auf einer horizontalen X-Achse – Realität und Spiegelung formen sich zu nach oben und unten ausschlagenden Amplituden. Gemeint ist die Assoziation von Graphen, wie man sie aus der Auswertung des Herzrhythmuses aus Oszilloskopen kennt. Sieht man diesen Graphen aus ein mögliche “Auswertung unserer Handlungen”, wie ein dokumentierender Verlaufsgraph, so kennen wir in unserer Realität nur den oberen Teil, während uns die Y-Achse (die ganzheitliche Sicht) verborgen bleibt. In Indien bezeichnet man dieses nicht sichtbare Gedächtnis all unserer Handlungen, das Prinzip von Ursache und Wirkung, als Karma – das Spiel des Lebens.

Leider lässt WordPress nur 5 Bilder zur Ansicht in einer Diashow zu, aber vielleicht ausreichend um einen Eindruck zu vermitteln. Die gesamte Ausstellung “WAS SER BEW EGT” kann man auf meiner Facebookseite einsehen. https://www.facebook.com/michael.worm.31/media_set?set=a.1397791977004008&type=3&pnref=story

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About the author: Michael Worm

Michael ist Künstler und auch der Designer von Bodhishape. Er praktiziert Meditation und reflektiert in diesem Blog über verschiedene Lebensthemen und innere Prozesse – ausgedrückt in Wort und Bild

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